Der Workshop
Blick in ein literarisches Internet-Archiv
Der in Saarlouis geborene Alfred Gulden ist als Schriftsteller, Funk- und Filmautor einer breiten überregionalen respektive übernationalen Öffentlichkeit bekannt. Sein Werk war bereits 1998/99 Gegenstand zweier Saarbrücker
Forschungsseminare, die sich mit der Frage beschäftigten, welche neuen Darstellungsmöglichkeiten die Multimedia-Technologie für die verschiedenen poetischen Ausdrucksmöglichkeiten bietet.
Aufgrund seiner vielfältigen genreübergreifenden wie multimedialen Produktion (Gedichte, Lieder, Dramen, Romane, Kalender, Essays, Hörspiele, Features und Filme) bietet sich Guldens Werk besonders für eine Aufbereitung
in PC und Internet an. Hinzu kommen spezifische Themen, die der Autor einbrachte: Welt und Winkel (New York und Leidingen), Grenze und Globalisierung, Identität und Distanz, neue Arten der Darstellung von Gedichtzyklen bzw. Entwicklung
von Poesie auf das Medium Internet hin und ganz allgemein die Darstellung von Kultur im Netz. Er brachte konkrete Fragen mit, die vielen Autoren unter den Nägeln brennen: Was wird aus meinem Werk, wenn es ins Internet kommt (Copyright-Fragen)?
Was wird überhaupt aus dem Verlagswesen, dem Mediensystem? Welche Einschränkungen und Möglichkeiten gibt es für das Publizieren im WWW?
Der Erwerb von Guldens Vorlass durch das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass ermöglicht das Pilotprojekt ELSA (Elektronisches Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass). In diesem Rahmen wird ein benutzerfreundliches Archiv-Informationssystem
für das WWW entwickelt mit einer bibliographischen und editorischen Komponente. Darüber hinaus werden am Beispiel von poetischen Projekten wie "Grenzfall Leidingen" und New Yorker Geschichten aus "Silvertowers" Chancen optischer
Präsentation erprobt. Einen ersten Einblick im WWW ermöglichen die Adresse http://gulden.infowiss.net und die vorliegende ELSA-Website.
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